Chimichurri: Geschichte, Originalrezept und kreative Abwandlungen
Chimichurri: Geschichte, Originalrezept und kreative Abwandlungen
Chimichurri klingt erstmal wie ein südamerikanischer Tanz. Ist aber eine Sauce. Und was für eine. Frisch, würzig, scharf – oder auch nicht. Chimichurri kommt aus Argentinien und ist dort so selbstverständlich wie der Grill. Genauer gesagt: der Asado. Denn ohne Chimichurri kein echtes Asado. Punkt.
Woher kommt Chimichurri?
Die Herkunft ist nicht ganz eindeutig belegt – wie so oft bei Traditionsrezepten. Wahrscheinlich stammt das Wort „Chimichurri“ aus dem Einfluss britischer oder irischer Einwanderer im 19. Jahrhundert. Eine Theorie: Ein Mann namens Jimmy McCurry (ja, ernsthaft) soll bei der argentinischen Unabhängigkeitsbewegung mitgemischt haben – und seine Würzsauce gleich mitgebracht. Ob das stimmt? Wer weiß. Klingt jedenfalls gut genug für einen Grillabend.
Andere sagen, der Name sei ein argentinisches Kauderwelsch aus Englisch, Baskisch und Spanisch – „che mi curry“ oder „give me the curry“. Vielleicht. Sicher ist nur: Chimichurri ist fest in der argentinischen Alltagsküche verankert. Nicht als schickes Beilagen-Extra, sondern als echtes Grundnahrungsmittel. In Flaschen, in Tupperdosen, auf Tellern. Immer dabei.
Was ist drin? Das Originalrezept
Chimichurri ist eine rohe Kräutersauce. Kein Kochen, kein Mixen. Einfach schneiden, mischen, ziehen lassen. Hier die klassische Variante – grün, wie die Wiesen Patagoniens:
Originalrezept für grünes Chimichurri (für ca. 4 Portionen):
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1 Bund glatte Petersilie, fein gehackt
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3–4 Knoblauchzehen, fein gehackt oder gepresst
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1 TL getrockneter Oregano
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1 TL Chiliflocken oder frische Chili, nach Geschmack
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1 TL grobes Salz
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Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
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2–3 EL Rotweinessig
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100 ml Olivenöl
Zubereitung:
Alles in einer Schüssel vermengen, mindestens 30 Minuten bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Besser: über Nacht im Kühlschrank, dann kommen die Aromen richtig zusammen. Vor dem Servieren nochmal umrühren.
Die Konsistenz ist leicht flüssig, nicht pastös. Kein Pesto. Kein Dipp. Es ist mehr wie eine Würzmarinade zum Drauflöffeln.
Und was kann man damit machen?
Traditionell landet Chimichurri auf gegrilltem Rindfleisch – flank steak, entraña, asado. Aber ehrlich: Es passt zu fast allem, was etwas Wumms vertragen kann. Hähnchen, Gemüse vom Grill, geröstetes Brot. Auch auf Sandwiches eine Wucht.
Abwandlungen: Die bunte Welt des Chimichurri
Obwohl Puristen die Stirn runzeln – Chimichurri ist erstaunlich flexibel. Hier ein paar Ideen, wie man es variieren kann, ohne die Seele zu verlieren:
Rotes Chimichurri (Chimichurri Rojo):
Statt (oder zusätzlich zu) Petersilie kommen geräuchertes Paprikapulver, Tomatenmark oder fein gehackte rote Paprika dazu. Etwas süßer, etwas milder – aber mit ordentlich Charakter.
Mit Koriander:
Ja, das ist ein Stilbruch. Aber wer asiatisch oder mexikanisch inspiriert grillt, darf ruhig ein paar Korianderblätter untermischen. Gibt dem Ganzen eine frische, seifige Note. Geschmackssache, klar.
Mit Zitronensaft statt Essig:
Etwas heller, etwas zitroniger – funktioniert super zu Fisch. Wichtig: Kein Limettensaft, der killt den Knoblauchgeschmack.
Mit Minze oder Thymian:
Vorsichtig dosieren, aber interessant. Besonders zu Lamm oder Ziegenkäse eine spannende Alternative.
Vegan, glutenfrei, ohne Schnickschnack:
Ist Chimichurri sowieso. Es sei denn, man kommt auf die Idee, Zucker, Honig oder andere Zusätze reinzupacken. Bitte nicht.
Persönlicher Einschub
Ich habe Chimichurri mal versehentlich mit Thai-Basilikum gemacht. War seltsam, aber gar nicht schlecht. Irgendwo zwischen Grillabend und Cocktailparty. Manchmal sind Fehler eben das beste Rezept.
Fazit? Chimichurri ist ein offenes Konzept.
Kein starres Rezept, sondern ein Prinzip: Kräuter + Säure + Öl + Knoblauch + Schärfe. Fertig. Wer es einmal selbst gemacht hat, fragt sich schnell, warum man es jemals gekauft hat. Frisch ist besser. Immer.
Übrigens:
https://www.argentinien.online/2025/06/santa-fe-eine-schlusselregion.htmlMeta-Beschreibung:
Chimichurri – die argentinische Kräutersauce mit Geschichte. Erfahre, woher sie kommt, wie das Originalrezept aussieht und welche spannenden Abwandlungen möglich sind. Einfach, würzig, ehrlich.
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