Argentiniens Politik unter Javier Milei: Ein Rückschritt in der Aufarbeitung der Vergangenheit?
Seit acht Monaten ist Javier Milei Präsident von Argentinien, und seine Maßnahmen haben eine tiefgreifende Kontroverse ausgelöst, insbesondere in Bezug auf die Aufarbeitung der Verbrechen während der Zeit des Staatsterrorismus. Die Politik der Erinnerung, die Aufklärung über die Verbrechen der Diktatur von 1976 bis 1983 und die Suche nach Gerechtigkeit für die Opfer werden unter seiner Regierung zunehmend delegitimiert. Dies stellt einen Bruch mit einer der wichtigsten Errungenschaften Argentiniens in den letzten Jahrzehnten dar. Rückschritt in der Erinnerungspolitik Argentinien hat seit dem Ende der Militärdiktatur einen Weg eingeschlagen, der als international vorbildlich galt: die systematische Aufarbeitung der Verbrechen dieser Zeit. Die Militärregierung, die 1976 nach einem Putsch die Macht übernahm, war für schwere Menschenrechtsverletzungen verantwortlich. Schätzungen zufolge wurden bis zu 30.000 Menschen „verschwinden“ gelassen, viele von ihnen gefoltert und ermordet. Nach...